Das problem
Ist dir aufgefallen, dass im Supermarkt fast nur makellose Früchte und Gemüse ausgelegt sind? Keine Dellen - keine Flecken - nicht zu groß und nicht zu krumm. Das liegt daran, dass ein Großteil dieser Lebensmittel mit "kleinen Fehlern" schon vorher aussortiert wird und gar nicht erst in deinen Einkaufswagen kommt. Als wir uns näher mit dieser Thematik beschäftigt haben, haben uns diese Fakten beinahe den Atem verschlagen:
  • 1,3 Milliarden Hektar Agrarfläche
  • 3.300.000.000 Tonnen CO2
  • 250.000.000.000 Kubikmeter Wasser
  • 750 Milliarden US$
werden jährlich für den Anbau von 1,3 Milliarden Tonnen Lebensmittel verbraucht, die nie verzehrt werden. Das entspricht 1/3 der weltweit produzierten Menge an Lebensmitteln.

Wir setzen uns gegen diese Lebensmittelverschwendung ein:
1. Direkt – durch Verwendung von geretteten Früchten bei unseren Snacks
2. Indirekt – durch Spenden an nachhaltige und verantwortungsvolle Projekte, die das Wegwerfen von Lebensmitteln reduzieren

Mehr erfahren... 
Obstkiste
Die idee
D A M A L S

Im Sommer 2014 entstand in der Berliner Küche von Zubin Farahani die Idee zum DÖRRWERK. Eigentlich Arzt, hatte Zubin sich eine Auszeit von seinem Beruf genommen, um sich gegen die Lebensmittelverschwendung zu engagieren, weil ihn die Unmengen an weggeworfenem Obst störten, die täglich wegen kleinster optischer Mängel auf dem Müll landeten. Nach einigen Wochen des Experimentierens entstand das erste Fruchtpapier: Hauchdünn und knusprig und zu 100 % aus Obst. Und das war so lecker, dass mehr daraus werden musste. Zubin mietete eine Küche und dörrte daraufhin tagein, tagaus Fruchtpapier. Das kleine Unternehmen wuchs und mit Hilfe eines Crowdfundings im Januar 2015 konnten ein erster größerer Dörrofen erworben und die ersten eigenen Räume angemietet werden.

Nach dem Einzug in die neuen, 45 qm kleinen Räume in Berlin Kreuzberg gesellte sich Jonas Bieber dazu, eigentlich Betriebswirt und ebenfalls mit einem Herz für nachhaltige Geschäftsideen. Fortan schnitten, pürierten und dörrten Zubin und Jonas dann gemeinsam viele hundert Kilogramm gerettete Früchte pro Woche. Sie tüftelten an den Rezepturen und schmiedeten großartige Pläne für die Zukunft. Die beiden liehen sich eine schöne Stange Geld von der Bank und richteten sich mit weiteren Öfen ein, die viel energieeffizienter arbeiteten. Und sie fanden den perfekten Ort dafür: Den Marienpark Berlin – ein ehemaliges Gelände der Stadtwerke mit tollen, hohen Hallen und genügend Platz.

Doch nicht nur räumlich tat sich im DÖRRWERK viel, sondern auch personell: So stiegen die beiden Regensburger Zwillingsbrüder Philipp und Stefan Prechtner als Mitgründer kurz nach dem Umzug in die großen Räume im Marienpark ein. Jetzt nahm das Unternehmen erst richtig Fahrt auf – neue Produkte, wie zum Beispiel das Label RETTERGUT entstanden und im DÖRRWERK begannen ganz neue Maßstäbe der Lebensmittelrettung.
H E U T E

Mehrere Jahre harte Arbeit stecken nun im DÖRRWERK. Das Unternehmen ist gewachsen und viel hat sich verändert. Zubin lebt mittlerweile in Frankfurt am Main, hat eine Familie und arbeitet wieder als Arzt. Jonas lebt weiter in Berlin und hat noch einmal etwas ganz Neues angefangen. Philipp und Stefan führen jetzt das Unternehmen gemeinsam. In der Herstellung sind sie einen wichtigen Schritt gegangen und haben sie in vertrauensvolle Hände abgegeben. Gleichzeitig haben sie zahlreiche neue Produkte entwickelt und den Vertrieb deutschlandweit ausgebaut. So kann das DÖRRWERK sich besser auf das eigentliche Ziel konzentrieren: Wertvolle Lebensmittel retten und unsere Welt nachhaltiger gestalten.

Unser Dank gebührt allen Mitarbeiter/innen und Kund/innen, die uns begleitet haben, die uns mit der gleichen Freude, dem Engagement und Enthusiasmus unterstützt haben.

Wir freuen uns auf die nächsten Jahre mit euch!
Die Idee
Copyright: Heike Niemeier
Faq
Noch Fragen?
Wir wollen so transparent wie möglich sein. Deswegen hier ein paar Antworten auf Dinge, die uns selbst beschäftigt haben:

Ist euer Fruchtpapier BIO?

Beim geretteten Obst machen wir keine Unterscheidung zwischen ökologisch und konventionell. Trotzdem kommen auch immer mal wieder Bio-Äpfel zu uns, schätzungsweise mit einem Anteil von 10 %.

Woher bezieht ihr eure Waren?

Wir kaufen Obst zweiter Wahl – also Früchte, die aufgrund optischer Mängel (Druckstellen, Hagelschäden, zu geringe Größe) nicht mehr in den Einzelhandel kommen.

Was genau heißt "gerettetes" Obst?

Bei unseren Äpfeln handelt es sich ausschließlich um Früchte, die nicht mehr als 1. Klasse gehandelt werden und somit nicht in den Einzelhandel kommen. Trotzdem sind wir immer wieder erstaunt, in welch gutem Zustand die Früchte manchmal sind: Oft handelt es sich nur um kleinste Pünktchen, einen Hagelschaden oder Druckstellen, die das Obst für den Handel disqualifizieren.

Ist euer Fruchtpapier gesund?

Fruchtpapier besteht zu 100 % aus Obst – keine Zusatzstoffe, auch kein zugesetzter Zucker. Natürlich haben wir durch das Trocknen einen höheren Fruchtzuckeranteil als bei Frischobst, aber wir sind überzeugt davon, dass Fruchtpapier eine sehr sinnvolle Alternative zu anderen Snacks darstellt. ;-)

Ist euer Fruchtpapier vegan, glutenfrei, laktosefrei?

Ja, klar! Es besteht zu 100% aus Obst.

Ist euer Fruchtpapier Roh / Raw?

Der Definition von “roh” liegt ja eine Zubereitungstemperatur von 40 – 46 °C zu Grunde. Beim Dörren und beim kurzzeitigen Erhitzen des Pürees übersteigen wir diese Temperatur. Somit sind wir mit der Bezeichnung “roh” eher zurückhaltend.

Wie lange ist euer Fruchtpapier haltbar?

Da es kaum Feuchtigkeit besitzt, ist unser Fruchtpapier ca. 4 - 6 Monate haltbar. Nach dem Öffnen solltest du es aber trocken lagern und den Zip-Verschluss nutzen, damit es nicht weich wird oder am besten einfach schnell verzehren.

Wie ist das Verhältnis von Äpfeln zum anderen Obst?

Das Verhältnis vom Apfel zur zweiten Frucht (Erdbeere, Mango, Ananas, Brombeere) liegt bei ungefähr 1:1 (der Apfelanteil liegt immer etwas über 50 %), schwankt aber je nach Sorte ein wenig.

Ist eure Verpackung auch nachhaltig?

Wir haben viele verschiedene Verpackungsmaterialen getestet und sind zu dem Schluss gekommen, dass ohne eine Verbundfolie aus Kunststoff unser Fruchtpapier nicht länger als 2 - 3 Wochen knusprig bleibt. Also haben wir uns bewusst für eine Verbundfolie entschieden, wenngleich wir wissen, dass eine reine Papierverpackung natürlich umweltfreundlicher ist. Für uns steht aber der Erhalt der Lebensmittel im Vordergrund und wir möchten sie ungern erst retten und dann aufgrund einer mangelhaften Verpackung wieder verlieren.

Nutzt ihr Ökostrom?

In unseren Räumen in Kreuzberg haben wir 100 % Ökostrom von der Naturstrom AG bezogen. Seit dem Umzug nach Mariendorf haben wir aufgrund der dortigen Begebenheiten (wir befinden uns auf einem sehr alten Gelände der ehemaligen Gaswerke Berlin) noch keine Möglichkeit, einen eigenen Stromanbieter zu wählen und nutzen gerade „normalen Berliner Strom“. Wir werden aber, sobald es technisch möglich ist, sofort wieder auf Ökostrom umrüsten.

Wo kann man eure Produkte kaufen?

Unsere Produkte findest du bei vielen Supermärkten und Drogerien in ganz Deutschland, sowie in unserem Onlineshop und bei Amazon.

Warum zeigt ihr auf euren Verpackungen nur eine große Ananas oder Erdbeere und keinen Apfel, wenn doch nur 35% Ananas bzw. Erdbeere enthalten sind?

Den Begriff Wegwerfobst haben wir schon oft gehört, mögen ihn aber nicht besonders. Es handelt sich nämlich um Obst, was nicht mehr zum Verbraucher kommt, obwohl es nur ein oder zwei Druckstellen hat. Für uns ist das aber keine Wegwerf-Ware. Und wir zahlen dafür faire Preise – manchmal fast so viel wie für Obst "1. Klasse". Also im Klartext: Wir kriegen das Obst nicht geschenkt, sondern kaufen es ganz normal ein. Zudem schrumpft die Menge an Frischobst auf knapp 10 % der Ausgangsmasse zusammen, wenn man es zu Fruchtpapier getrocknet hat. Sprich: 1 kg frisches Obst ergibt circa 100 g Fruchtpapier.

Auf eurer Verpackung sieht man immer nur die Zweitfrucht, obwohl nur 45% enthalten sind und der Rest aus Apfel besteht!?

Mit unserer Verpackung wollen wir niemanden übers Ohr hauen, sondern Appetit darauf machen, wie der Inhalt wirklich schmeckt – nämlich nach Ananas, Erdbeere oder Mango – und das ohne irgendwelche zugesetzten Aromen oder Hilfsstoffe. Der Apfel bildet (trotz seines höheren Anteils) in unserer Rezeptur lediglich die Basis – quasi das Geschmacksgerüst und wird ausgefüllt von der Zweitfrucht. Übrigens: Mehr Ananas, Mango oder Erdbeere würde das Fruchtpapier viel zu süß machen und nicht besonders knusprig. Außerdem wollten wir mit unserem Verpackungsdesign etwas Neues ausprobieren, Akzente setzen gegen die schnöden Tüten industrieller Lebensmittelhersteller. Wir hoffen, dass uns das gelungen ist. :)